Dass eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung mehr als ein trockener Schreibtisch-Job ist, haben die Auszubildenden der Stadt Bremervörde während ihrer Azubi-Projektwoche vom 10. bis 14.10.2022 bewiesen.
André Rogmann, Franziska Thüne und Selena Lührs haben in den vergangenen Tagen kräftig mit angepackt und im ehemaligen Hotel Jäger eine Gemeinschaftsunterkunft für ukrainische Geflüchtete und Asylbewerber vorbereitet. Die Einrichtung ist nun bezugsfertig und demnächst werden in der Unterkunft in der Neuen Straße bis zu 12 Personen untergebracht werden können.
Dank eingegangener Spenden aus der Bevölkerung haben die Flüchtlingshelfer der Stadt Bremervörde die Räumlichkeiten bereits vorab mit Möbeln ausgestattet, sodass die Auszubildenden mit eigenen Ideen und einem letzten Feinschliff für eine angemessene Willkommenskultur sorgen konnte. „Die bisherige Spendenbereitschaft der Bürger ist eine große Hilfe für die Stadtverwaltung. Dadurch war es unseren Auszubildenden möglich, viele Gegenstände aus dem Spendenlager in der ehemaligen Grundschule Stadtmitte für die Ausstattung zu nutzen“, freut sich die stellvertretende Ordnungsamtsleiterin Yvonne Janda.
Die Aktion ist Teil der Projektwoche „Willkommenskultur bei der Stadt Bremervörde in einer Flüchtlingskrise“. An einem praktischen Beispiel konnten die Auszubildenden dabei erlernen, welche Aufgaben bei der Unterbringung von Geflüchteten durch die Kommune übernommen werden. Es wurde ein Eindruck davon vermittelt, welche Herausforderungen die Stadtverwaltung in der aktuellen Situation zu bewältigen hat.
Neben der praktischen Umsetzung erhielten die Auszubildenden auch viele Hintergrundinformationen von Viktoria Friedrich, der zuständigen Projektmitarbeiterin aus dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Was bedeutet Willkommenskultur für uns konkret? Wie wird sie in der Stadt Bremervörde umgesetzt? Wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Welche rechtlichen Grundlagen sind zu beachten? Auch diese Themenbereiche waren Inhalte der Projektwoche.
„Die erfolgreiche Durchführung unserer Projektwoche ermöglichte unseren Auszubildenden einen ganz praktischen Einblick in das Aufgabenfeld der Unterbringung von Geflüchteten. Mit einer Ausbildung bei der Stadtverwaltung werden viele Möglichkeiten geboten, sich aktiv für das Gemeinwohl zu engagieren“, betont Viktoria Friedrich.
Auch Selena Lührs freut sich über die Aktion: ,,Mir persönlich hat die Projektwoche sehr gefallen. Jeder konnte seine eigenen Ideen mit einfließen lassen und zusammen haben wir meiner Meinung nach das Bestmögliche aus dieser Unterkunft gemacht. Es war zuerst schwierig und fast undenkbar mit den vorhandenen Mitteln und Räumlichkeiten eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Mit der Zeit haben wir jedoch bemerkt, dass auch dies möglich sein kann. Gelernt habe ich aus dieser Woche definitiv, wie viel Zeit und Mühe es kostet, all diese Menschen in kürzester Zeit unterzubringen und ihnen gleichzeitig eine Unterkunft zu bieten, in der sie sich wohl fühlen können. Ich habe auf jeden Fall großen Respekt vor dem, was der Fachbereich alltäglich zu leisten hat.‘‘
Die Stadtverwaltung dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihr Engagement.
Foto (v.l.n.r.): Franziska Thüne, André Rogmann, Selena Lührs
