Anlässlich des Orange Day (25. November), der jährlich auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht, haben die Findorff-Realschule und die Hauptschule Bremervörde eine bemerkenswerte Initiative gestartet. Gemeinsam mit Maren Stabel, der Schulsozialarbeiterin der Hauptschule und Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bremervörde, setzen sie in den kommenden zwei Wochen bis zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) ein starkes Zeichen für Gewaltprävention und Sensibilisierung.

Selbstverteidigung und Gespräche

Im Mittelpunkt der Aktion stehen Selbstverteidigungstrainings für Mädchen beider Schulen. Der Hemmoorer Gewaltschutztrainer Stefan Meybohm vermittelt in jeweils 90-minütigen Einheiten sowohl praktische Techniken der Selbstverteidigung als auch ein tieferes Verständnis für die Entstehung von Gewaltsituationen. „Manche Mädchen bemerken manchmal erst im Gespräch mit dem Gewalttrainer, dass auch sie selbst in einer gewaltvollen Umgebung leben“, erklärt Maren Stabel. Parallel dazu gibt es für die Jungen Gesprächsgruppen, in denen ihre Rolle und mögliche Beiträge zur Sicherheit der Mädchen thematisiert werden.


Spendenaktion für das Frauenhaus

Ein weiteres Highlight der Aktion ist eine Spendenaktion zugunsten des Bremervörder Frauenhauses: Schülerinnen und Schüler backen gemeinsam Kekse und verkaufen diese, um finanzielle Unterstützung für die Einrichtung zu sammeln. Die Kekse werden am Freitag, den 06. Dezember, in der Brunnenstraße zum Verkauf angeboten.


Gewaltprävention im Schulalltag

Während der zwei Aktionswochen greifen die Schulen das Thema Gewalt und Prävention in Unterricht und Projekten auf. Von Schülerinnen gestaltete Infowände und Plakate veranschaulichen die verschiedenen Formen der Gewalt, denen Frauen weltweit täglich ausgesetzt sind. "Das Bewusstsein bei den Kindern zu stärken ist besonders wichtig. Wenn wir nur einem Kind damit helfen können, haben wir schon gewonnen", betont Sarah Zepernick, Lehrkraft an der Findorff-Realschule und Mit-Initiatorin der Aktion.


Unterstützung durch lokale Partner

Die Initiative wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Bremervörde, des Vereins Soroptimist Zeven-Bremervörde und des Jugendamts des Landkreises Rotenburg.

Bettina Paquet, Schulleiterin der Findorff-Realschule, blickt optimistisch in die Zukunft: „Das soll keine einmalige Aktion bleiben. Wir möchten es möglichst jedes Jahr wiederholen und auch ein neues Konzept für die Jungen aufnehmen.“
Mit ihrer Aktion setzen die Schulen ein starkes Zeichen gegen Gewalt und fördern bei Schülerinnen und Schülern gleichermaßen das Bewusstsein für Respekt, Sicherheit und Unterstützung.