Polizei, Schulen und Sozialdienste im Austausch
Bremervörde. Am 03.09.2025, um 14:00 Uhr, lud Polizeihauptkommissar Steffen Kehlert, Jugendsachbearbeiter der Kriminalpolizei Bremervörde, zum inzwischen dritten Bremervörder Schuldialog in die Räumlichkeiten des Polizeikommissariats in Bremervörde ein.
Teilgenommen haben Schulleitungen und Schulsozialdienste der Grundschule Bremervörde, Grundschule Engeo, Hauptschule Bremervörde, Findorff-Realschule, Gymnasium Bremervörde sowie der Förderschule am Mahlersberg. Darüber hinaus nahm Frau Behrmann vom Fachbereich Soziales der Stadt Bremervörde teil.
Als Gastreferent war in diesem Jahr ein Polizeibeamter vom Staatsschutz der Polizeiinspektion Rotenburg eingeladen. Er referierte über Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen und stellte dabei polizeiliche Präventionsmöglichkeiten vor. Ziel war es, die Teilnehmenden für Anzeichen frühzeitig zu sensibilisieren.
Hintergrund des Schuldialogs
Entstanden ist das Format nach einem polizeilichen Einsatz im Spätsommer 2022 am Gymnasium Bremervörde, als dort aufgrund einer angekündigten Bedrohungslage Maßnahmen erforderlich waren. Im Zuge der Nachbereitung zeigte sich der Bedarf nach einer besseren Vernetzung zwischen Polizei, Schulen und weiteren Institutionen. Unter der neuen Besetzung des Jugendsachbearbeiter-Postens durch PHK Steffen Kehlert wurde der Schuldialog ins Leben gerufen
.Zentrales Ziel ist es seitdem, einen sicheren und ungestörten Schulbetrieb zu gewährleisten, klare Linien im Umgang mit Fehlverhalten zu ziehen und dabei Ermittlungs- sowie Strafverfahren als erzieherisches Instrument und nicht ausschließlich als Bestrafung zu verstehen. Bei gravierender Delinquenz wird jedoch konsequent eingeschritten und die enge Zusammenarbeit gesucht.
Inhalte des 3. Schuldialogs
Ereignisse im Schulkontext: Im Jahr 2024 registrierte die Polizei 29 Straftaten mit Bezug zu Schulen in Bremervörde – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (45 Straftaten). Den größten Anteil machten Körperverletzungsdelikte (16 Fälle) aus.
Entwicklung der Jugenddelinquenz: Vorstellung der Zahlen auf Ebene des Polizeikommissariats, der Inspektion sowie im landesweiten Vergleich. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Bremervörde wurden im Jahr 2024 insgesamt 243 tatverdächtige Personen im Alter von 0 bis 21 Jahren registriert; damit liegt die Zahl leicht unter dem Vorjahreswert und die Entwicklung im Landestrend.
Vortrag Staatsschutz: Sensibilisierung der Schulen für mögliche Radikalisierungstendenzen bei jungen Menschen und gemeinsame Betrachtung von Präventionsmaßnahmen.
Austausch: Bilaterale Absprachen (z. B. Vorgehen bei Hausrechtsverstößen), gegenseitige Information bei herausragenden Ereignissen sowie Auswertung der Kriminalitätslage im Schulumfeld.
„Der Schuldialog ist für uns ein wichtiges Forum, um mit allen relevanten Partnern im Gespräch zu bleiben. Nur durch frühzeitigen Austausch und abgestimmtes Handeln können wir Probleme erkennen, präventiv wirken und für die Sicherheit im schulischen Alltag sorgen“, betonte PHK Steffen Kehlert.
Quelle: Polizeikommissariat Bremervörde